Kizil-kala

Kizil-kala, übersetzt „Rote Festung“, liegt etwa 1,3 Kilometer westlich von Toprak-kala. Ihre Form ist nahezu quadratisch, mit Türmen auf beiden Seiten. Die Mauern erreichen eine Höhe von 16 Metern und haben pfeilförmige Schießscharten. Sie erreichen den Eingang auf der Südostseite über eine Rampe.

Ursprünglich wurde die Festung Kizil-kala in der späten Antike erbaut (1. bis 4. Jahrhundert n. Chr.), nach einiger Zeit jedoch dem Verfall überlassen. Sie wurde im 12. bis 13. Jahrhundert, kurz vor dem Einfall der Mongolen wiedererrichtet.

Einige Wissenschaftler vermuten, dass die Festung Kizil-kala als Garnison und Kaserne für Militärtruppen genutzt wurde, oder als befestigter Landsitz eines Grundherren, wie sie typisch für das frühmittelalterliche Choresmien waren.

Das Innere der Festung Kizil-kala ist gut erhalten. Touristen, die diese schöne Stätte besichtigen, betreten sie über das zweite Stockwerk.

Neugierige Einheimische drangen früher häufig auf Händen und Knien in das Untergeschoss der Festung ein, in der Hoffnung auf einen Goldfund. Was sie jedoch meistens fanden, waren Schlangen, die hier Schutz vor der sengenden Sonne suchten. Dies inspirierte zu einer Legende, nach der das Areal unter der Festung einen großen Goldschatz beherberge, den jedoch niemand zu bergen vermochte, da er von einer riesigen Schlange oder einem Dämon bewacht wurde.