Groß-Guldursun (4.-3. Jahrhundert v. Chr. – 3. Jahrhundert n. Chr., 12.-13. Jahrhundert n. Chr.) ist eine der prächtigsten historischen Stätten aus der Dynastie der choresmischen Schahs. Sie ist eine der größten altchoresmischen Festungen.
Groß-Guldursun hat eine unregelmäßige rechteckige Form mit einer Fläche von etwa 80.500 Quadratmetern (350 x 230 Meter). Die Ecken der Anlage sind an den vier Himmelsrichtungen orientiert. Der Festungseingang befindet sich in der Mitte der Ostmauer. Antike Mauern und Türme in den Giebeln der Wallanlagen wurden aus gestampftem Lehm errichtet. Die noch erhaltenen Stücke sind mit Erdziegeln geschmückt. Die Wände sind in ihrer gesamten Höhe erhalten, die an einigen Stellen bis zu 15 Meter hinaufreicht. Später, im 12. bis 13. Jahrhundert, wurden sie von choresmischen Schahs neu errichtet. Die Befestigung wurde durch eine äußere Sperranlage mit einer zweiten Reihe von Schutztürmen verstärkt.
Es wird angenommen, dass mittelalterliche Festungen vor allem strategischen Zwecken dienten, da sie zu dieser Zeit nicht dauerhaft bewohnt waren. Archäologische Ausgrabungen brachten eine große Anzahl frühzeitlicher und mittelalterlicher Keramiken, Bronzearbeiten und Schmuck, sowie antike und mittelalterliche Münzen zutage. Aus diesen Münzfunden schließt man, dass die letzten Bewohner die Festung Groß-Guldursun im Jahr 1220- der Regierungszeit des Choresm-Schahs Muhammad II., als die mongolischen Truppen in Choresmien einfielen- verließen.
Die eindrucksvollen Ruinen von Groß-Guldursun sind sagenumwoben. Vor nicht allzu langer Zeit erzählte ein Volksglaube von der Existenz einer geheimen Untergrundpassage unter der Festung, die von einem furchterregenden Drachen bewacht werde. Falls es jemand wagen sollte, sich auf die Suche nach den Schätzen von Guldursun zu begeben, so würde ihm ein großes Unglück widerfahren.