Die kunst der lederbearbeitung

Produkte aus Leder waren bei den Karakalpaken weit verbreitet und wurden mit verschiedenen Techniken hergestellt. Ausdrucksvolle Lederprägungen fanden sich auf markanten Stellen der Steigbügel – Tebengi genannt. Sie wurden in einer Form geprägt und anschließend graviert oder mit kleinen Stempeln aufgedruckt. Die altertümlichen Sattel aus geprägtem Leder mit Knochenintarsien (Ak-Basli-Er) sind bemerkenswerte Beispiele der karakalpakischen Lederbearbeitung. Auch Stickerei wurde verwendet. So wurden etwa Bauchgurte mit Seidenfäden dekoriert (Dschipek-Dschona), Kupferdrähte wurden als Verzierungen für Teekannen, Tassendeckel (Schini-Kap) oder Schuhe (Zerli-Geuisch) verwendet. Motivnäharbeiten wurden vor allem auf Schanasch aufgebracht – lange trapezförmige Taschen für Mehl, Getreide und geröstete Hirse. Der Boden der Schanasch bestand aus Leder oder weißem Stoff. Schwarzer Filzstoff oder Lederstücke wurden häufig für Motivmuster verwendet, welche geometrisch oder hornförmig waren.